Unsere Klapsmühle
„Irrsinn ist etwas Wunderbares. Er darf nicht unterdrückt werden. Seine Unterdrückung führt zur Geisteskrankheit.“
(Ken Campbell bzw. Mr. Pilks Irrenhaus)
Wird das nicht ein schöner Irrsinn, wenn der Ohrwurm buchstäblich ins Ohr kriecht? Wie erzählt man von der Situation, in der man tatsächlich mal völlig übergeschnappt ist? Die Versklavung durch das Smartphone ist doch eine wirklich schöne Weltuntergangsgeschichte, oder? Oder wieso kommt man auf den klugen Gedanken, ab sofort die Dummheit bevorzugen zu wollen? Darf man auf der Bühne zeigen, wie „bewusst verletzen“ geht? Was geschieht nach dem ersten Satz, wenn dieser lautet: „Ich will und kann hier nicht reden.“?
Wir in „Unserer Klapsmühle“ klappern die tägliche Mühle ab, versuchen den Normalen unsere Hilfe anzubieten und verzögern die schnellen Pillen und Diagnosen. Wir fragen uns, was noch aus der ein oder anderen abgekapselten oder ausgelagerten Störung werden könnte. Und wir suchen immer wieder den Fahrstuhl auf, um in ihm stecken zu bleiben, damit ... auch Zeit für klassische Dramentexte bleibt.
Nein, wir spielen dieses Jahr kein Stück aus dem Bestand. Wir zeigen eine Reihe aus selbst verfassten, gefundenen und verbundenen Bildern, Szenen, Monologen, Videos, Reclam-Heftchen-Texten und mehr oder minder heilsamen Gruppensitzungen. Alles kommt aus dem Literaturkurs-Unterricht heraus, der sich zwei Halbjahre an dem Thementitel und an den dazugehörigen Aufführungsweisen in Kino, Theater, Internet und Fernsehen aufgehalten hat. Nicht immer zielführend, doch immer abzielend.
Wir laden alle herzlich ein!
Unsere Klapsmühle
Do, 7. Juli, 17.30 Uhr, Gelber Saal
Eintritt frei
Der Literaturkurs der Q1
Tipp: Die Erwartungen ganz tief senken, dann werden sie umso höher übertroffen.