Kein Herbstkonzert? Aus Hygienegründen? Das darf doch nicht wahr sein, dachten die Mitglieder des Leistungskurses Musik der Q2. Zusammen mit ihrem Lehrer Georg Kühr waren sie in einem Punkt einig: klar, kein Konzert wie sonst in jedem Jahr, denn das geht einfach nicht in diesem Jahr. Aber ein Konzert gibt es doch. Und so wurde zusammen mit der tollen Technik-AG und ihrem sachkundigen Leiter Oliver Kaestle überlegt und konzipiert, neu erfunden, mit Hilfe des Fördervereins kräftig aufgerüstet und schließlich Konzept und Hygienekonzept für gut befunden: das Herbstkonzert 2.0, Herbstkonzert online. Hygiene, ja klar, und wie, schließlich ist das Internet zwar nicht direkt virenfrei, aber wenigstens Corona-Viren-frei.
Live-Stream ist das Zauberwort, und statt der Abendkasse gibt es einen Code für die Freischaltung. Und so kam es zwar nur einmal über die kleine, festlich dekorierte Bühne in 1010, aber es kam, und damit konnten die vielen Musik begeisterten Schüler*innen am OHG endlich wieder live zeigen, was in ihnen steckt. Alles war anders: keine 400 Leute, die sich vor der Bühne drängelten und lautstark applaudierten, Zugaben forderten und in den Pausen beim Eltern-Buffet plauderten. Statt dessen saßen da nur die Mitwirkenden auf nummerierten Stühlen in nach Jahrgangsstufen und Ensembles getrennten Räumen und starten auf die großen Bildschirme der Direkt-Übertragung von der Bühne. Man konnte grandiose Beiträge hören, live von Bent am Schlagzeug oder Charlotte an der Hakenharfe, aber schon, wenn Gesang von mehreren dazu kam, wurde wieder hygienisch per Video eingespielt. Denn der Chor hatte klare Grenzen, wie der Ehemaligenchor im Einspieler bedauerte: geht einfach nicht!
Doch, es gab auch hervorragende Gesangsbeiträge, auch live mit Stimmen, die unter die Haut gingen, - trotz Abstand, und es gab auch die großen Kursbeiträge, entweder vorher aufgenommen oder Corona-kompatibel arrangiert, instrumental, mit Tanz und Instrumenten und nur wenig Gesang und Maske, alles anders, aber immerhin da! Was nicht da war, war der Applaus, weil das Publikum zuhause saß, aber man kann nicht alles haben. Und für eine so innovative Premiere, bei der die Technik-AG mal eben von Ton und Licht auf Ton, Licht, Bild, Streaming und Schalte aufrüsten musste, einfach toll!
Das Motto des Konzerts „Zurück in die Zukunft“, das eigentlich schon für das frisch sanierte Gebäude stand, formulieren wir im Sinne des „normalen“ Herbstkonzerts mal einfach um: „Vorwärts in die Vergangenheit!“: Es war großes Kino, aber im nächsten Jahr hoffentlich wieder wie früher, mit Applaus!
Die Zuschauer genossen das Konzert an den heimischen Bildschirmen. Einige zeigten sich in der Pause auch mit einem Foto, die wir hier zusammengestellt haben: